Archiv
Feuilleton / Made in Happyland
Plagiatschwestern
Schreib ab, Girlie!
Guy Rewenig
Ausgabe: 18.02.2010
Heute loben wir die begabten Plagiatschwestern und Klaubrüder. Abschreiben ist die „Kunst“ derer, die zu eigenen Ideen nicht fähig sind. Sei es aus Faulheit oder aus schierem Unvermögen. Werden Abschreiber ertappt, flüchten sie meist in konfuse, sehr kuriose Ausreden. Das reicht von „Ich kenne den …
Polizeiverfolgungen
Hubschrauberhalali
Guy Rewenig
Ausgabe: 11.02.2010
Heute loben wir die spektakulären Sicherheitsmaßnahmen. Ein Jogginganzug ist ein kostbares Gut. Sozusagen ein sakrosankter Fetisch unserer zappelnden, vor lauter Stress und Nervosität fast schon explodierenden Gesellschaft. Wer sich an einem Jogginganzug vergreift, muss mit dem Schlimmsten …
Die Liebe zu den Büchern
Es modert, Frau Modert!
Guy Rewenig
Ausgabe: 04.02.2010
Heute loben wir die Liebe zu den Büchern. In der Nationalbibliothek lässt unser Staat, der mit Büchern wahrhaftig nichts am Hut hat, ganze Bestände verwesen. Eigentlich wäre es billiger, den gesamten Fundus dieser Bibliothek gleich auf die Weinkellereien der Mosel zu verteilen und die Bücher …
Zwischenmenschliche Zutraulichkeit
Lebende Wärmeflaschen
Guy Rewenig
Ausgabe: 28.01.2010
Heute loben wir die zwischenmenschliche Zutraulichkeit. Ja, die Zeiten der sozialen Kälte scheinen überwunden. Die Holiday Inn-Kette bietet in zwei Londoner Hotels, dem Kensington Forum und dem Kingston South, einen neuen Service an, der die Kunden buchstäblich auf Tuchfühlung mit dem Personal …
Leistungsgesellschaft
Auf zum Mond!
Guy Rewenig
Ausgabe: 21.01.2010
Heute loben wir die Luxemburger Leistungsgesellschaft. „Komm géi mat op de Mound“ heißt eine Aktion, die so umwerfend originell ist, dass sie wirklich nur einheimischen Denkerköpfen entsprungen sein kann. Der Staat spielt Oberschiedsrichter, gleich fünf Ministerien – Gesundheit, Bildung, Familie, …
Verbrechensbekämpfung
Splitternacktscanner
Guy Rewenig
Ausgabe: 14.01.2010
Heute loben wir die perfekte Verbrechensbekämpfung. Geben wir es zu: wir alle wollen insgeheim nicht nur erleuchtet, sondern auch durchleuchtet sein. Die Durchleuchter arbeiten nur zu unserem Wohl. Sie wissen aus leidvoller Erfahrung, dass in jedem von uns ein gnadenloser Verbrecher steckt. Unsere …
Selbstdarstellung
King of Shanghai
Guy Rewenig
Ausgabe: 07.01.2010
Heute loben wir die Kunst der Selbstdarstellung. Da wir mitten in der Weltwirtschaftskrise plötzlich so winzig und gerupft und fast schon zerfleddert aussehen, müssen wir unbedingt etwas tun, um unser lädiertes Image aufzubessern. Die Weltausstellung in Shanghai ist dazu die ideale Bühne. Wie sagt …
Vom Fressen
Kochbuchfrenesie
Guy Rewenig
Ausgabe: 24.12.2009
Heute loben wir das Fressen (das bekanntlich immer vor der Moral kommt). In Luxemburg haben Kochbücher Hochkonjunktur. Heillose Optimisten würden sagen: Es wird also wieder massiv gelesen. Die kollektive Flucht in die heimischen Kochnischen hat auch ihr Gutes. Die Verfressenen lesen zwar nur …
Alkoholische Krisenbewältigung
Schnapsdrosselkrönung
Guy Rewenig
Ausgabe: 17.12.2009
Heute loben wir die alkoholische Krisenbewältigung. Ist es nicht verblüffend, mit welchem Elan sich die CSV-Kultur neuerdings in die höchsten Sphären des Geistes emporschwingt? Die Rede geht hier vom Birnen-, Mirabellen- oder Zwetschgengeist. Ein Tag der offenen Tür in zwei Schnapsbrennereien ist …
Lichtverhältnisse in der Hauptstadt
Es werde Licht!
Guy Rewenig
Ausgabe: 10.12.2009
Heute loben wir die Lichtverhältnisse in der Hauptstadt. Wir reden nicht von den leuchtenden Weihnachtsbaldachinen, dem Glühbirnenüberschwang in allen Gassen. Diese künstliche Helligkeit hat ja nur mit dem ebenso künstlichen Kommerz und Konsum zu tun. Da im Dezember die Dunkelheit früh …
Friedensbemühungen
Truthennenbegnadigung
Guy Rewenig
Ausgabe: 03.12.2009
Heute loben wir die aufwändigsten Friedensbemühungen. Diesmal müssen wir der Kolumne eine freundliche Warnung vorausschicken: Achtung, dies ist keine Satire! Der amerikanische Präsident Obama hat am Vorabend zum thanksgiving day ganz offiziell im Weißen Haus eine Truthenne begnadigt. „You will …