Drop out

d'Lëtzebuerger Land vom 26.04.2024

Jeder kennt wenigstens eine Person, die die Schule abgebrochen hat, sei es um einen persönlichen Traum zu verwirklichen oder wegen einer immer stärker nachlassenden mentalen Gesundheit.

Laut einer Statistik haben 8,2 Prozent der luxemburgischen Schüler im Jahr 2020/2021 die Schule abgebrochen, das entspricht 1 736 Jugendlichen. Selbst wenn ein Viertel davon irgendwann in die Schule zurückkehrt, bleiben jährlich mehr als Tausend Schüler, die die Schule definitiv ohne Abschluss verlassen. Das sind ganz schön viele!

Viele nehmen sich auch bekannte Schulabbrecher wie Bill Gates, Steve Jobs oder Lady Gaga als Vorbild und Vorwand um abzubrechen, aber die Wahrheit ist, die allerwenigsten werden ein erfolgreiches Leben nach einem Schulabbruch haben. Ohne Abschluss geben nur die wenigsten Arbeitgeber einem einen Job und wenn, dann nur für die schlecht bezahlten und gesellschaftlich wenig Anerkennung findenden Arbeiten wie z.B. Kassierer. Das könnte leicht dazu führen, dass man ein Leben in Reue und Selbstmitleid führt. Viele junge Leute leben momentan in Armut und diese falsche Vorstellung, dass man alles erreichen kann und keinen Schulabschluss braucht, erzeugt nur noch mehr dieser „Problemkinder“.

Aber nicht nur Medien und Vorbilder bringen immer mehr Schüler und Studenten dazu, die Schule abzubrechen, es ist auch der Druck und Stress. Dem muss entgegen gewirkt werden.

Außerdem kann der Schulabbruch dazu führen, dass man sich allein und ausgeschlossen fühlt. Ohne Schule verliert man oft Freunde und Lehrer, die einem helfen können. Das soziale Umfeld verkleinert sich. Das kann einen traurig machen und dazu führen, dass man Angst oder Zukunftssorgen hat, sodass sich die psychischen Probleme möglicherweise noch vergrößern.

Auch für die Gesellschaft ist der Schulabbruch nicht gut. Menschen, die die Schule abbrechen, kosten oft viel Geld, weil sie keinen Job haben und vielleicht Unterstützung vom Staat brauchen. Demnach kann es schlecht für die Wirtschaft sein, wenn viele Leute nicht genug Bildung haben.

Insgesamt ist der Schulabbruch ein großes Problem, über das nicht genug gesprochen wird. Wir müssen etwas dagegen tun, damit weniger Leute die Schule abbrechen und alle die Chance haben, eine gute Bildung zu bekommen und einen guten Job zu finden!

Trotz der Tatsache, dass ich von diesem Problem nicht selbst betroffen bin, entschied ich mich, dieses Thema zu wählen, weil ich einige Leute aus meiner ehemaligen Schule kenne, die sich in genau dieser Situation befinden. Ich habe nie daran gedacht, die Schule abzubrechen, aber ich kann mir vorstellen, wie schwer es sein muss, wenn jemand das tut. Der Gedanke, keine Schule mehr zu haben, macht mich traurig. Ich denke, es wäre schwierig, Freunde zu verlieren und sich allein zu fühlen. Außerdem wäre es sicherlich hart, keinen Abschluss zu haben und dann vielleicht keinen guten Job zu finden. Ich glaube, ich würde mich auch sehr ängstlich fühlen, wenn ich plötzlich ohne Schule und ohne Plan für die Zukunft dastehen würde.

Insgesamt bin ich dankbar, dass ich nie vor der Entscheidung stand, die Schule abzubrechen. Aber ich denke, es ist wichtig, Mitgefühl für diejenigen zu haben, die das tun, und Möglichkeiten zu finden, um ihnen zu helfen, wieder erfolgreich zu sein.

Mona Bouglime
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