Der Verteidigungsminister gibt tröpfchenweise Details über die verstärkten Verteidigungsanstrengungen Luxemburgs preis. Nachdem vor kurzem durchgesickert war, dass man zwecks Verbesserung der Projektionskapazität der europäischen Streitkräfte ein militärisches Transportflugzeug erwerben und sich am Bau eines Truppentransportschiffs für die belgische Marine beteiligen will, enthüllte Charles Goerens beim Neujahrsempfang seines Ministeriums, dass man den Personalbestand der Armee mittelfristig auf 1 400 Einheiten erhöhen und in den kommenden 15 Jahren bis zu zwölf Milliarden Franken jährlich für Verteidungszwecke bereitstellen will. Dies entspricht in etwa der Hälfte des vom damaligen Saceur, General Wesley Clarke, angemahnten Beitrags von 241 Milliarden Franken. Der Minister ließ durchblicken, dass Luxemburg sich derartigen Forderungen im Rahmen der Überprüfung der Verteidigungskapazitäten der Allianz (DCI) widersetzt habe. Mit der Kommunikation scheint es aber nicht so richtig zu klappen. Das LW vermittelte den Eindruck, Luxemburgs Armee würde künftig über 1 400 Soldaten verfügen und im französischsprachigen Teil hieß es sogar, "qu'il s'agit d'augmenter le nombre de soldats de quatorze cents unités", was zu einer stehenden Armee von mehr als 2 000 Mann führen würde! Hier scheint es Missverständnisse zu geben, da es doch wohl kaum möglich und auch nicht sinnvoll ist, die Truppenstärke gleich zu vervierfachen, auch wenn man demnächst auf ausländische Söldner zurückgreifen will. Die 1 400 Einheiten dürften zu einem guten Teil aus zivilem Personal bestehen. Aber vielleicht sind das nur Potemkinische Dörfer, um die Verbündeten und die europäischen Partner einzulullen.