Die Luxexpo ist im Umbau. Das gilt für die Infrastruktur wie auch für die inhaltliche Ausrichtung

Anti-Modell?

d'Lëtzebuerger Land du 19.02.2016

Geschäftiges Treiben herrscht an der Ecke Circuit de la Foire internationale und Rue Carlo Hemmer. Die Baumaschinen brummen. Denn der Luxemburger Messeveranstalter Luxexpo versucht den Sprung aus den Achtziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts in die Gegenwart. Die Voraussetzungen für einen Erfolg des Unterfangens sind nicht unbedingt gegeben. Denn nach dem jahrzehntelangen Hin und Her um den Standort der Luxexpo, ist es doch ein wenig Flickschusterei, was hier passiert.

Der ehemalige Eingangsbereich Süden ist abgerissen, ebenso wie die ehemaligen Hallen vier und fünf, in denen bis 2012 die EU-Ministerratstagungen stattfanden, bevor das Konferenzzentrum an der Place de l’Europe endlich bezugsfertig war. Damit ist nun der Blick frei auf den „Pneu“, das von Architekt Jim Clemes entworfene Gebäude, das während der Ratstagungen die Büros der nationalen Delegationen beherbergte. Obwohl es ursprünglich nur vier Jahre genutzt werden sollte und für die Dauer der provisorischen Beherbergung der EU-Minister, ihrer Mitarbeiter und der Journalisten gebaut worden war, wird es nicht abgerissen. Die Sipel (Société immobilière du parc des expositions de Luxembourg) verhandelt derzeit mit dem Olai über einen möglichen Umzug des Office luxembourgeois d’acceuil et d’intégration dorthin. Die Büros sollen genutzt werden, unterstreicht Elisabeth Mannes-Kieffer, Präsidentin der Sipel, damit niemand glaubt, dort sollten dauerhaft Flüchtlinge untergebracht werden.

Denn gleich nebenan, in der Halle sechs findet derzeit und noch bis Ende 2016 die Erstunterbringung von Asylsuchenden statt. Deshalb hat man noch ein bisschen Zeit, um zu überlegen, was mit der Halle sechs passieren soll, sagt Jean-Michel Collignon, Direktor der Luxexpo. Dabei hatte er vergangenes Jahr mehrmals wiederholt, bis Ende 2015 müsse eine Entscheidung vorliegen. Dass man wieder nicht weiß, was mit der Halle sechs geschieht, liegt daran, dass der private Konzertveranstalter den Atelier sein 2014 vorgestelltes Projekt, die Halle in einen Konzertsaal mit einer Kapazität von 3 500 Konzertbesuchern umzuwandeln, Anfang 2015 wieder fallen ließ. Nun, erklärt Collignon, diskutiere man mit der Stadt Luxemburg und den anderen Aktionären darüber, eine Mehrzweckhalle einzurichten, in der auch Konzerte stattfinden könnten. Letzteres, unterstreicht er, sei ein dringendes Anliegen der Stadtverwaltung.

Das wird den Atelier sicher freuen, denn es würde heißen, dass der Konzertveranstalter die Halle mieten kann, wenn er sie braucht, ohne dass er investieren muss. Wobei es ursprünglich genau andersherum geplant war: Den Atelier sollte in den Umbau der Halle investieren und die Luxexpo sie für Events nutzen können, wenn keine Konzerte stattgefunden hätten. „Wir haben bessere Möglichkeiten, das zu rentabilisieren“, sagt Collignon. Damit die Rechnung für den Atelier aufgegangen wäre, erklärt er, „hätten jede Woche zwei bis drei Konzerte mit mehreren Tausend Leuten stattfinden müssen“. Nun hofft Collignon, dass bis zum Sommer eine Entscheidung über Hal 6 vorliegt. Das sei aber ohnehin ein vom Rest völlig „unabhängiges Projekt“.

„Der Rest“, das sind also die Gebäude eins, an der Nordseite, wo sich der Haupteingang und die Büros der Verwaltung befinden, zwei und drei auf der Seite des Circuit de la Foire, sowie sieben, acht und neun die auf der Seit des Kinokomplexes Utopolis liegen. Das Gebäude Nummer eins wurde renoviert und die restlichen Hallen an die heute geltenden Sicherheitsbestimmungen angepasst. Auf der Innenseite des U-förmigen Gebäudekomplexes, entlang der Hallen sechs und sieben, ist ein neuer Eingangsbereich mit Korridor entstanden. Auf der gegenüberliegenden Seite, dort wo die Hallen vier und fünf standen, entsteht ein dreistöckiges Parkhaus, das die Parkplatzkapazität von rund 700 Plätzen auf der Nordseite quasi verdoppelt. Entlang dieses Parkhauses wird ebenfalls ein neuer Eingangsbereich mit Korridor entstehen. So dass die Luxexpo künftig über drei Zugänge verfügt. Das, sagt Direktor Michel Collignon, wird die Flexibilität in der Nutzung steigern. So soll es in Zukunft möglich sein, mehrere Veranstaltungen gleichzeitig in den verschiedenen Bereichen abzuhalten – ohne dass die Teilnehmer sich alle durch den gleichen Eingang drängen müssen. Insgesamt 27 Millionen Euro sollen die Investitionen in die Infrastruktur kosten, die bereits getätigten Renovierungen und Instandsetzung inbegriffen. Den Löwenanteil des Budgets, 20 Millionen Euro, soll die Luxexpo tragen, den Rest die Sipel.

Doch ein Umbau der rund 30-jährigen Hallen selbst ist derzeit nicht geplant. Das ist ein Problem, denn die Hallen bezeichnete der damalige Luxexpo-Präsident Alain Georges schon vor zwölf Jahren als dem „modernen Messebetrieb nicht mehr angepasst“ und Collignon selbst nannte sie „veraltet und abgenutzt“. Sie sind zu hoch, was hohe Heizkosten verursacht, dafür aber voll Stahlträger, die das Dach stützen, eine Umgestaltung der Räume hingegen erschweren. Sie sind schlecht klimatisiert, so dass sie schnell zur Sauna werden, wenn die Sonne ein wenig scheint. Und es herrscht Bunkeratmosphäre, weil in die fensterlosen Hallen das Tageslicht nur durch Dachluken hineinkommt.

Schon vor zwölf Jahren wurde deshalb heftig über einen neuen Standort für die Messehallen diskutiert, weil die Luxexpo erstens auf sehr teurem Baugrund steht, wie der Fonds Kirchberg gerne hervorhob. Und zweitens weil wegen des geplanten Bahnanschlusses des Kirchbergs und des Flughafens dort ein mulitmodaler Bahnhof untergebracht werden sollte. So wurde ein Umzug der Messehallen in Erwägung gezogen. Kockelscheuer wurde als mögliche neue Heimat für die Messe diskutiert, dort wo heute die Golf-Driving-Range ist. Schließlich aber wurde eine Machbarkeitsstudie für das Gelände an der Autobahn in Hollerich angefertigt. Doch nach drei Jahren ließ der damalige Bürgermeister der Stadt Luxemburg, Paul Helminger (DP), Ende 2008 durchsickern, dass aus dem Umzug an die Porte de Hollerich nichts werde, weil die Grundstücke zu vielen verschiedenen privaten Eigentümern gehörten. „Das war einfach nicht durchführbar“, sagt Michel Collignon heute. Zu lange hätte es gedauert, das nötige Bauland zusammenzukaufen.

Im März 2009 schließlich stellte Transportminister Lucien Lux sein Mobilitätskonzept Mobil 2020 vor. Und bestätigte, die Messehallen sollten in Kirchberg bleiben, aber im Rahmen des Bahnhofsbaus abgerissen und völlig neugebaut werden. Doch da steckte Luxemburg mitten in der Wirtschaftskrise und das Geld wurde knapp. 100 Millionen Euro hatte Wirtschaftsminister Jeannot Krecké (LSAP) für den Neubau versprochen. „Darin inbegriffen war alles, was über dem Boden gebaut werden sollte“, erklärt Collignon. Doch weil auf dem Parkplatz der unterirdische Bahnhof entstehen sollte, sollte auch die Luxexpo ein unterirdisches Parkhaus erhalten. Kostenpunkt für den unterirdischen Ausbau: noch einmal 100 Millionen Euro. Dafür war kein Budget vorgesehen, erinnert sich der Messedirektor. „Auch kurz bevor die Bagger losrollen sollten, war nicht klar, woher das Geld kommen sollte.“ So dass er fast erleichtert war, als die Regierung Anfang 2012 entschied, das Projekt zu kippen. „Meine Reaktion damals überraschte viele. Aber ich kann die Entscheidung der Regierung verstehen.“

Ein frisch gebackener Wirtschaftsminister Etienne Schneider (LSAP) erklärte den Gästen bei der Eröffnungsfeier der Herbstmesse 2012, dass die Luxexpo nicht umziehen werde, und die Kosten für ihren Umbau gefälligst selbst tragen solle. Es gab ziemlich viele lange Gesichter im Saal. Denn die Luxexpo schwimmt nicht gerade im Geld.

Die Finanz- und Besitzverhältnisse sind kompliziert. Das Gründstück, auf dem die Messe steht, gehört dem Fonds Kirchberg. Der vermietet es an die Sipel, die dem Staat und dem Fonds Kirchberg gehört. Die wiederum vermietet Grundstück und Infrastruktur an die Luxexpo, ist also Eigentümer der Gebäude. Die Luxexpo wiederum gehört seit einer Kapitalerhöhung um fast zehn Millionen Euro vergangenes Jahr mehrheitlich der Handelskammer mit rund 57 Prozent, weitere Aktionäre sind die Stadt Luxemburg mit rund 17 Prozent, die Banken Bil, Sparkasse, KBL, ING, BGL, die Handwerkerkammer, Arcelor-Mittal, die Staatsbeamten- und die Arbeitnehmerkammer. „Was für uns wichtig ist“, sagt Collignon mit Hinweis auf den neuen Referenzaktionär, „ist, dass in Zukunft der Entscheidungsprozess beschleunigt wird.“

Schon in der Vergangenheit war das Messegeschäft nicht besonders lukrativ. Weil die Luxexpo 2004 Schulden in Millionenhöhe angehäuft hatte, griff der Staat ein. Er kaufte die privaten Eigentümer für 4,8 Millionen Euro aus der Sipel heraus, die sich im Gegenzug verpflichteten, das Kapital der Luxexpo entsprechend aufzustocken. Außerdem zahlte der Staat zwischen 2005 und 2008 5,8 Millionen Euro Schulden der Sipel an deren Gläubiger zurück. Im Gegenzug wurde die Miete der Luxexpo gesenkt, was dem Messeveranstalter Luft verschaffen sollte, sich neu zu entwickeln. So haben sich die Verhältnisse bis Ende 2014 – die Bilanzen des vergangenen Jahres stehen noch aus – umgekehrt. Während die Sipel Verluste von 14 Millionen Euro angehäuft hat, konnte Luxexpo 6,7 Millionen Euro Gewinne zurücklegen und allerhand andere Reserven anlegen. Doch die Gewinne der vergangenen Jahre sind hauptsächlich auf die Miete zurückzuführen, die Luxexpo für die Bereitstellung der Halle für den EU-Ministerrat kassierte. Laut Jahresbericht 2010 waren es 1,7 Millionen Euro jährlich, eine Summe, die 2010 17 Prozent der Gesamteinnahmen entsprach. Im Jahr 2012 wurde ein letztes Mal Miete für den Ministerrat fällig. 2013 machte Luxexpo rund eine halbe Million Euro Verlust, 2014 waren es 740 000 Euro. Zu den schlechten Ergebnissen der vergangenen Jahre haben aber laut Jean-Michel Collignon auch der Ertragsausfall aufgrund des Rückzugs von den Atelier aus der Halle sechs geführt, sowie die bereits getätigten Investitionen. Und: Die Anhebung der Miete durch den Eigentümer Sipel. Denn als das Messegelände 1989 um fünf Hektar verkleinert wurde, um Platz für das Einkaufszentrum Auchan zu schaffen, wurde die Miete, die Luxexpo an Sipel zahlt, so berechnet, dass über die Laufzeit des Mitvertrags die von Sipel getätigten Investitionen zurückerstattet würden, erklärt Elisabeth Mannes-Kieffer. Bis 2028 blieben Luxexpo noch über acht Millionen Euro zu zahlen. Um das zu schaffen, wurde die Jahresmiete nach der Senkung 2004 wieder erhöht.

Seit Jahren sitzt die Firmenleitung zwischen allen Stühlen. Vor über zehn Jahren hatte Alain Georges die Situation mit „Anti-Modell“ bezeichnet: Jeder wolle eine internationale Messe in Luxemburg haben, aber niemand wolle dafür bezahlen. Dann wurde über Umzug und Neubau diskutiert. Und in der Zwischenzeit? „Über acht Jahre wurde nichts investiert, weil uns immer gesagt wurde: ‚es wird doch abgerissen’“, erklärt Collignon. Die Lage hat sich seither ein wenig geändert. Aber in der Zwickmühle sitzt Collignon noch immer. Weil er keine neue Messe bekommt, bleibt ihm nichts anderes übrig, als die gleichen Hallen, die seit mehr als zehn Jahren als nicht mehr zeitgemäß gelten, bestmöglich zu vermarkten.

Aber über den Inhalt gibt es seit Jahren Diskussio­nen. Denn ihre Legitimierung bezieht die Luxexpo dadurch, dass sie „Schaufenster für das Luxemburger Handwerk, die Luxemburger Industrie und den Luxemburger Handel“ ist. Diese Aufgabe erfüllte die Luxexpo in der Vergangenheit hauptsächlich über die Organisation der Frühjahrs- und der Herbstmesse. Doch die Besucherzahlen fallen seit Jahren. Bei der letzten Frühjahrsmesse wurden 50 000 Besucher gezählt. 2011 waren es noch 70 000 und es gab Zeiten, in denen 100 000 Besucher die Frühjahrsmesse passierten.

Weil die Aussteller unzufrieden waren, gab es um die Herbstmesse 2013 einen solchen Stunk, dass das Konzept geändert wurde. Die Messe wurde in einen Salon mit Schwerpunkt Bauen und Wohnen umgewandelt und mit der Semaine nationale du Logement fusioniert. Bei der letzten separaten Veranstaltung 2013 wurden auf der Herbstmesse 38 000 Besucher gezählt, auf der Semaine du Logement über 8 000. Beim zweiten Salon Home and Living vergangenen Herbst wurden laut Pressemitteilung 30 000 Fans gezählt.

Dennoch ist man bei der Handwerkskammer, deren Mitglieder Hauptbetroffene der Herbstveranstaltung sind und die den Auftritt der Handwerker koordiniert, nicht unzufrieden mit dem neuen Konzept. Vorher wurde dort „ein bisschen von allem“ verkauft, sagt Handwerkskammerdirektor Tom Wirion, „es gab die Baubranche, ein paar Autos, Kleidung“. Der neue Salon ist klarer ausgerichtet, sagt Collignon, einige Aussteller, dürfen nicht mehr kommen, darunter die Verkäufer von Wollsocken oder Wunder-Spülmitteln. Außerdem, erklären Collignon und Wirion, habe man sich Mühe gegeben, die Qualität bei den Ausstellern zu erhöhen, wirklich innovative Produkte und Dienstleistungen zu zeigen. Nach zwei Ausgaben sei es noch ein wenig früh, um Bilanz zu ziehen, meint Wirion. „Die Besucherzahlen haben sich bestenfalls stabilisiert. Aber diejenigen, die kommen, haben ein konkretes Projekt und kommen nicht nur zum Spazieren. Deswegen ist die Qualität der geknüpften Kontakte gestiegen.“ Für viele angehende Haus- oder Wohnungsbesitzer lohne sich der Gang zur Messe ohnehin nicht mehr, weil ihr Bauträger ihnen bei der Auswahl der Heizung, des Malerbetriebs oder sonstigen Aspekten gar keine Wahl mehr lasse. Dennoch unterstreicht Wirion: Obwohl der Messeauftritt für die Unternehmen zusätzliche Ausgaben für Stände und Personal bedeute, gebe es keine Schwierigkeiten die Stände zu vergeben.

Auch mit der Frühjahrsmesse soll etwas geschehen. Was, will Collignon derzeit noch nicht verraten, weil die Diskussionen noch nicht abgeschlossen seien. Die Frühjahrsmesse ist traditionell der Zeitpunkt, an dem die Winzer die neuen Jahrgänge vorstellen. Für die Besucher war sie traditionell der Anlass, sich von Stand zu Stand durch die neuen Weine zu schmecken, bis sie ihren Schwips an einem der vielen gastronomischen Stände mit etwas Essen zu lindern versuchten, bevor sie ins Auto stiegen und nach Hause fuhren. Doch seit die Promillegrenze gesenkt und der Verkehr immer dichter, die Parkplätze immer weniger wurden, geht diese Konzept nicht mehr auf, wie Ern Schumacher, Präsident der Privatwënzer, erklärt. Dafür, und dafür dass in immer mehr Großmärkten oder im Internet alle Produkte zu haben sind, die Verbraucher in früheren Dekaden eventuell auf der Foire zu Sonderbedingungen kauften, wie Kühlschränke, Fernseher oder Gartenmöbel, trägt Luxexpo keine Verantwortung. Doch darüber, dass die Messeleitung, die Winzer und Weinhändler in verschiedene Hallen aufgeteilt, ist Ern Schumacher noch immer sauer, weil deshalb die Kunden nicht mehr von Stand zu Stand zirkulierten wie vorher. Viele Winzerkollegen, räumt er ein, haben in den vergangenen Jahren eigene Weinstuben und Verköstigungstage eingerichtet, was auch für die Kunden entspannter sei, weil sie nicht in Kirchberg im Stau stehen müssten.

Solche Alternative oder das Internet zählt Collignon nicht zur Konkurrenz. Für ihn ist für den Erfolg der Messeveranstaltungen das Wetter entscheidender und die Konjunktur insgesamt. „Wenn die Verbraucher kein Geld zum Ausgeben haben, kommen sie nicht zur Messe“, sagt er. Er verweist auf Zahlen des internationalen Verbands der Messe- und Kongressausrichter, die, wie er, einen Kaufkraftverlust bei den Verbrauchern für ein viel größeres Problem halten, als dass diese ohne Messebesuch im Internet alles bestellen können.

Doch wenn Jean-Michel Collignon sagt, dass die Luxexpo sich in Zukunft verstärkt auf das Ausrichten von Kongressen konzentrieren will, ist das ein indirektes Eingeständnis, dass die Zukunft von großen Verbrauchermessen ungewiss ist. Derzeit macht die Austellungen 47 Prozent ihres Umsatzes durch das Organisieren von großen Ausstellungen, 73 Prozent davon gehen auf die Verbrauchermessen zurück und 27 auf Geschäftsmessen. Doch nur rund ein Viertel der Veranstaltungen, die in den Hallen der Luxexpo stattfinden, sind öffentlich zugänglich, die anderen sind privat. Themenspezifische Meetings (27 Prozent), Firmenevents, also zur Mitarbeitermotivierung ausgerichtete Cocktails oder Galadiners (22 Prozent) und Kongresse (vier Prozent). Kongresse allerdings, die mehrere Tausend Teilnehmer zusammenbringen, werden Jahre im Voraus geplant und deshalb werden die Bemühungen der Luxemburger Messe in diesem Bereich erst in ein paar Jahren sichtbar sein. Derzeit bemühen sich die Mitarbeiter der Luxexpo um Kongresse, die 2018 oder 2019 stattfinden.

Dass sich die Luxexpo von ihrer Mission als Schaufenster für das Handwerk und die Industrie entfernt, wenn sie Kongresse und Cocktailpartys für Unternehmerverbände oder große Firmen ausrichtet, bestreitet Collignon. Durch solche Veranstaltungen entstünden Einnahmen für Hotels, Taxiunternehmen, Fluggesellschaften und Caterer. Die Hallen seien sehr flexibel und könnten „super-sexy“ umdekoriert werden. Mangelnden Einsatz kann man dem Mann nicht vorwerfen.

Michèle Sinner
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