No-Gos
Eigentlich waren die Gewerkschaften davon ausgegangen, dass Arbeitsminister Georges Mischo (CSV) den Sozialpartnern gestern in der letzten CPTE-Sitzung vor den Sommerferien seinen gemäß der EU-Mindestlohnrichtlinie erforderlichen Aktionsplan zur Erhöhung der tarifvertraglichen Abdeckung (von 55 auf 80%) vorlegen würde, doch auf der Tagesordnung stand lediglich die Modernisierung der Arbeitszeiten, was OGBL-Präsidentin Nora Back am Dienstag auf einer Pressekonferenz nach der Sitzung des OGBL-Nationalkomittes bedauerte. Überhaupt sei im CPTE bislang kaum diskutiert worden, Patronat und Gewerkschaften hätten lediglich ihre meist gegensätzlichen Standpunkte dargelegt. Schlussfolgerungen habe der Minister aber bislang keine gezogen, bemängelte Back. Die von CSV-Premier Luc Frieden bereits mehrfach in Aussicht gestellte Flexibilisierung der Arbeitszeiten und Liberalisierung der Sonntagsarbeit sei für den OGBL ein No-Go, insbesondere in Zeiten, in denen die mentale Belastung auf dem Arbeitsplatz und die Fälle von Burn-out zunähmen, wie der Quality of work index der Salariatskammer unlängst gezeigt habe. Hinsichtlich der geplanten Rentenreform wollen die Gewerkschaften im Herbst eigene Berechnungen vorlegen, die zeigen sollen, dass die Langzeitprojektionen des Centre commun de la sécurité sociale falsch seien, kündigte Nora Back an. Eine Leistungsverschlechterung und eine Erhöhung des Renteneintrittsalters käme für den OGBL jedenfalls nicht in Frage, die Reform von 2012 biete noch genug Stellschrauben, an denen man drehen könne. ll
„Äußerst erfolgreich“
Wegen der Evaluierung der Berufsmilitärs löste die CGFP vor einem Jahr die Streikprozedur aus: Der 2022 abgeschlossene Gehältervertrag für den öffentlichen Dienst werde verletzt, denn die Evaluierung bei der Armee sei keineswegs etwas Spezielles und Sektorielles. Diesen Montag änderte der CGFP-Nationalvorstand seine Meinung. Er gibt sich nun damit zufrieden, dass CSV-Beamtenminister Serge Wilmes per Brief versichert, so etwas wie bei der Armee werde es in keinem anderen Bereich des öffentlichen Dienstes geben. Doch für die Staatsbeamtengewerkschaft wurde es Zeit für einen Friedensschluss mit der Regierung: Neuregelungen zur Telarbeit der Beamten stehen an, die Reform des Disziplinarrechts und nicht zuletzt die Verhandlung zum nächsten Gehältervertrag. Zu erklären, der strategische Rückzieher finde statt wegen der „äußerst erfolgreichen“ Saalmaniff im Dommeldinger Parc Hotel am 29. April, ließ die CGFP sich aber nicht nehmen, und in einer Pressemitteilung führte sie am Dienstag noch eine letzte verbale Attacke gegen CSV-Beamtenminister Serge Wilmes, der „aus der Versenkung aufgetaucht“ sei. pf
Noch ein Stück länger
Am Sonntag um 12 Uhr geht die Verlängerung der Hauptstadt-Tram zwischen Lycée Bonneweg und dem Stadion in Betrieb. Auf 3,7 Kilometern Länge bedient sie fünf Haltestellen. Bis 2026 fahren die Züge zwischen „Scillas“ und „Howald Gare“ allerdings nur auf einem Gleis. Anfang kommenden Jahres soll die Verbindung zwischen Luxexpo und Flughafen fertig sein. Dem früheren Mobilitätsminister François Bausch blieb es am Dienstag versagt, im Parlament in einer von den Grünen beantragten Aktuellen Stunde über den weiteren Tram-Ausbau ein letztes Mal mit Lydie Polfer die Tram durch die Neipuertsgaass zu erörtern. Wegen des Beinbruchs von Mobilitätsministerin Yuriko Backes (DP) wurde die Debatte auf den Oktober verschoben (Foto: sb). pf
Unterwegs nach Brüssel
Wird die Fahrt mit dem Zug von Luxemburg nach Brüssel in absehbarer Zeit nur noch zwei Studen dauern statt heute dreieinhalb (zur Gare du Midi)? Ein am Dienstag in Le Signal, dem Organ der Tranportgewerkschaft FNCTTFEL-OGBL erschienener Bericht über ein Treffen von Gewerkschaftlern mit DP-Mobilitätsministerin Yuriko Backes deutet das an: „Voraussichtlich 2029“ würden die Arbeiten am Netz auf belgischer Seite abgeschlossen. „Schnellzüge“, die nur in Arlon und Namur halten, könnten die Strecke dann innerhalb von zwei Stunden zurücklegen. pf
Des métiers et des personnes
Un fouet de cuisine et un sèche-cheveux pour elle, une tablette, un marteau et une clé à molettes pour lui. La publicité pour la formation Brevet de Maîtrise présentée par la Chambre des métiers (conçue par l’agence VOUS), met en scène cinq personnes vêtues de costumes rouges à capuche (qui font penser aux gardiens dans la série Squid game), chacune tenant un outil symbolisant un métier spécifique. En début de semaine, le Conseil national des Femmes du Luxembourg (CNFL) a manifesté son inquiétude face à cette représentation sexiste des métiers : « Une publicité visant à encourager les jeunes à s’inscrire à un brevet, mais qui renforce des stéréotypes sexistes, soulève des questions sur les types de représentations auxquelles les futures générations sont exposées ». Dans son sillage, la Commission luxembourgeoise pour l’éthique en publicité (Clep) considère que la campagne contribue à la discrimination et aux inégalités entre les sexes. La Clep annonce qu’elle va demander à la Chambre des métiers à retirer la publicité concernée. « Nous attendons de recevoir la lettre de la part de la Clep pour prendre connaissance des détails précis avant de réfléchir aux prochaines étapes », répond le service de presse de la Chambre des métiers au Land. Elle considère que la publicité « met en valeur les métiers et non pas les personnes. Ces dernières sont vêtues de manière uniforme et restent ainsi anonymes ». FC