Out of Gaza
Dans son édition du 7 mai, le Financial Times expliquait qu’Israël avait permis ces dernières semaines à des centaines de Palestiniens de quitter Gaza, ce « après plusieurs mois de blocage des départs ». Des diplomates interprètent l’initiative comme le début du plan de déplacement. La France aurait accueilli 170 Gazaouis. L’Allemagne plus de 70. Et le Luxembourg ? « Le gouvernement luxembourgeois n’a pas prévu de politique d’accueil spécifique mais, depuis octobre 2023, le Luxembourg a accordé une protection internationale à trois personnes » originaires de la bande de Gaza. Quinze demandes ont été produites. Six ont été rejetées (pour incompétence et irrecevabilité) et six sont en cours d’examen. S’ajoutent deux blessés évacués au mois d’avril et soignés au Luxembourg, ainsi que deux accompagnateurs. Ces personnes sont censées quitter le territoire une fois les soins prodigués, mais elles pourront si elles le souhaitent demander la protection internationale. PSO
Drogendësch 2.0
Vergangene Woche präsentierten Innenminister Léon Gloden (CSV), Justizministerin Élisabeth Margue (CSV), Familienminister Max
Hahn (DP), Gesundheitsministerin Martine Deprez (CSV) und die Bürgermeisterin der Hauptstadt Lydie Polfer (DP) ihren Aktionsplan gegen Drogenkriminalität im Bahnhofsviertel. Die Liste der Law-and-Order-Maßnahmen ist lang: Die Polizeikommissariate Gare/Hollerich und Ettelbrück sollen künftig 24/7 geöffnet sein, Gebäude neu gebaut und vergrößert werden. Auch kann man, sollte einen die Lust dazu befallen, bald auf einen Kaffee mit Polizeibeamten gehen, um über die Lage im Viertel zu reden. Mehr Überwachungskameras, automatische Erkennung von Nummernschildern, verstärkter Austausch mit der französischen Grenzregion, um grenzübergreifende Kriminalität zu mindern, stehen an. Léon Gloden will all das mit dem Platzverweis renforcé kombinieren.
Die sozialen Maßnahmen kommen im Vergleich bescheidener daher. Das Abrigado soll zwar abgerissen und neu gebaut, die Öffnungszeiten sozialer Dienste erweitert werden – doch wieviele neue Housing-First-Projekte Max Hahn in den nächsten drei Jahren tatsächlich einweihen wird, muss sich zeigen. sp
PWC-Rechnung
Radio 100,7 zufolge stellte die Beratungsfirma PWC der Caritas für Krisenmanagement-Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem Betrugsskandal 1,2 Millionen Euro in Rechnung. Darüber hinaus wurde letzte Woche bekannt, dass neben den bereits bekannten 30 Millionen Euro Schulden bei der Sparkasse und der BGL weitere zehn Millionen Euro anfallen: Die Finanzdirektorin ließ in der ersten Hälfte von 2024 Rechnungen von Partnerorganisationen und Lieferanten offen. Auch etliche Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge wurden nicht überweisen. Für die Rettung der Caritas hätten demnach 40 Millionen Euro auf den Tisch gelegt werden müssen. SM
Demografie
Anfang des Jahres zählte Luxemburg 681 973 Einwohner/innen – ein Anstieg um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit fällt das Wachstum deutlich geringer aus als in den letzten zehn Jahren, in denen es meist zwischen zwei und 2,5 Prozent lag. Der wichtigste Faktor für das Bevölkerungswachstum bleibt die Migration. Zwar verließen rund 16 500 Personen das Land, jedoch ließen sich 25 725 neu in Luxemburg nieder. Hinzu kommen Veränderungen durch Geburten und Sterbefälle. Am häufigsten zogen Portugiesen nach Luxemburg (3 469), gefolgt von etwa 3 000 Franzosen. Unter den Nicht-EU-Zuwanderern stellen derzeit Ukrainer und Inder die größte Gruppe. Luxemburger stehen mittlerweile an der Spitze der Auswandererstatistik – vermutlich lassen sich viele von ihnen im Grenzgebiet nieder. Auf sie folgen Portugiesen – möglicherweise Handwerker, die dem Ende der Kurzarbeit zuvorkommen wollen. Laut den aktuellen Statec-Daten bleibt die Lebenserwartung in Luxemburg hoch: 85,3 Jahre bei Frauen und 81,2 bei Männern. Der Abstand zwischen den Geschlechtern schrumpft dabei, denn 1973 wurden Frauen durchschnittlich 7,2 Jahre älter als Männer, 2023 lag der Unterschied bei 4,1 Jahren. Gleichzeitig bleibt die Geburtenrate niedrig, der im Statistikerdeutsch nüchtern genannte „konjunkturelle Fertilitätsindikator“ liegt bei 1,25 Kindern pro Frau. Das „Lëtzebuerger Modell“, das bisher auf gleichzeitiges Bevölkerungs- und Beschäftigungswachstum setzte, gerät damit unter Druck, beide Indikatoren schwächeln. Wachstum zeigt sich in einem anderen Bereich: „2024 setzte sich der Anstieg der Eheschließungen, der bereits 2023 zu beobachten war, fort“, so das Statec. Insgesamt wurden 2 567 Ehen geschlossen; darunter 89 zwischen Personen desselben Geschlechts. Die Zahl der Scheidungen lag bei 1 197, ein Rückgang um 11,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die durchschnittliche Dauer der Ehen betrug 12,5 Jahre. SM
Quelle Hollerich
Der italienische Vatikan-Experte und Journalist Marco Politi hat zu Beginn dieses Jahres das Buch Der Unvollendete: Franziskus’ Erbe und der Kampf um seine Nachfolge veröffentlicht. Darin kommt Kardinal Jean-Claude Hollerich mehrfach als Gesprächspartner zu Wort. Im Anschluss an die Weltsynode erklärte Hollerich gegenüber dem Journalisten, es habe „keine Schlacht zwischen Konservativen und Liberalen“ stattgefunden. An anderer Stelle beklagt Hollerich jedoch die zunehmende Polarisierung, die seiner Ansicht nach eine Rückwärtsbewegung in die Vergangenheit ausgelöst habe. Die Spannungen zwischen Reformern und Traditionalisten hätten sich inzwischen im Vatikan zu „einem Bürgerkrieg“ zugespitzt, urteilt Marco Politi. Während Hollerich vor der Papstwahl in der deutschsprachigen Presse der „Liebling der Liberalen“ genannt wurde, wurde er in dem sogenannten College of Cardinal Report angefeindet. Der Report wurde unter anderem von erzkonservativen Nordamerikanern erstellt. Kardinal Hollerich wurde als ein „typisch moderner Jesuit“ bezeichnet; als jemand, der sich „von der traditionellen katholischen Lehre entfernt“ habe. „Persönliches Urteilsvermögen und Erfahrung“ würden bei modernen Jesuiten über „kirchliche Tradition und Autorität“ gestellt – ein Ansatz, der als „katastrophal“ verurteilt wurde. SM
Berichtigung
In Luxemburg gibt es insgesamt 46 Housing-First-Projekte, davon 33 in der Hauptstadt – nicht 46, wie im Land vom 9.5.2025 stand. Weitere acht werden in Esch/Alzette genutzt, zwei in Capellen, jeweils eines in Mersch, Clerf und Remich.