Inside the deepfake
Comme Melania Trump, Sven Clement s’inquiète des deepfakes porno. La ministre de la Justice répond ce mardi à la question parlementaire du député Piraten que de tels cas n’ont pas été identifiés par le parquet. Elisabeth Margue (CSV) explique que le code pénal n’est pas équipé spécifiquement pour ces productions via „l’intelligence artificielle“ mais celles-ci tomberaient le cas échéant sous les dispositions générales relatives aux atteintes à l’honneur. « Dës Dispositioune ginn technologieneutral applizéiert », souligne la ministre de la Justice. Elisabeth Margue précise en outre que le « Code of practice on disinformation » inclus au Digital Services Act européen s’attaque à la diffusion de contenus en ligne bidons en favorisant « la coopération entre ses signataires ». « Den AI Act gesäit spezifesch vir, wann déi Dispositioune bis a Kraaft sinn, dass d‘Bierger kloer informéiert ginn, wann et sech bei engem Inhalt ëm een Deepfake handelt », dit-elle (photo: sb). pso
Glaubwürdigkeit
„Et si keng Sanktiounen um Dësch geweescht – ob wéi enger Sprooch muss ech dat soen?“, schrie Außenminister Xavier Bettel am Dienstag durch die Kammer. Es ging um die Frage, ob Xavier Bettel (DP) am 24. Februar in Brüssel ein Veto gegen Sanktionen gegen ruandische Personen eingelegt hat, die die M23-Miliz im Ostkongo unterstützen. Zunächst titelte der flämische Standaard „Luxemburg blockiert Sanktionen gegen Ruanda, später griffen das Luxemburger Wort, Jeune Afrique und die Süddeutsche Zeitung Bettels Bedenken gegen Sanktionen auf. In einem Presseschreiben im Anschluss an die Sitzung in Brüssel verlautbarte Bettel, er wolle die fürs Wochenende geplanten Verhandlungen zwischen den Konfliktparteien noch abwarten, bevor Sanktionen beschlossen werden. Eine resolut vorgetragene Blockade klingt anders; nach einem Verzögerungs-manöver sieht es dennoch aus. Es habe in Brüssel allerdings kein „acte juridique“ vorgelegt, den er hätte blockieren können, sagte Bettel am Dienstag in seiner öffentlichen Erklärung. Weshalb er das jetzt erst klarstellen will, wollte das Tageblatt wissen; worauf Bettel antwortete: „Et huet kee Journalist bei mir nogefrot.“. Daraufhin postete der Wort-Journalist Diego Velazquez auf seinem Blue-Sky-Kanal, Bettel verbreite „Fake News“ und pinnte seine per Mail geäußerte Kontaktaufnahme vom 24. Februar an. Am Wochenende hatte der Journalist bereits kommentiert, Bettels Glaubwürdigkeit sei in Frage gestellt, denn weder Premier Luc Frieden, luxemburgische Diplomaten noch der historisch engste Partner, Belgien, seien über seinen Alleingang im Februar vorab informiert worden. Im Parlament kommentierte die grüne Abgeordnete Sam Tanson, sie meine nicht, dass es förderlich sei für die Demokratie „mam Fanger op d’Press ze weisen“. sm
Frauen-Führung
Eurostat veröffentlichte drei Tage vor dem Internationalen Frauentag am 8. März auf Instagram eine Statistik zu Frauen in Führungspositionen. Mit 22 Prozent landete Luxemburg auf dem letzten Platz. EU-Spitzenreiter sind Schweden, Lettland und Polen mit rund 43 Prozent. Insgesamt zählt die EU 3,7 Millionen Frauen auf Managementposten. Die Erhebungen beziehen sich auf das Jahr 2023. sm
Claudine Konsbruck,
Juristin und ehemalige CSV-Abgeordnete, übernimmt ab April und bis 2033 nadie Rolle des Ombudsman nach der Rechtsanwältin Claudia Monti. (Monti wird nun im Verwaltungsrat von Hëllef um Terrain tätig werden.) Seit mehr als zwei Jahrzehnten ist sie im Justizministerium tätig und beriet fünf Justizminister. Von 2011 bis 2023 saß sie im Gemeinderat der Hauptstadt. 2018 war sie drei Monate Abgeordnete im Parlament, verpasste dann den Einzug fürs zweite Mandat knapp. Seit 2007 ist sie zudem Präsidentin der Asbl. Rëm Schaffen, die Frauen nach dem Kinderkriegen den Weg auf den Arbeitsmarkt erleichtern wollte und sich nun an alle Arbeitssuchenden richtet. sp
Ines Kurschat,
ehemalige Land-Journalistin und nun Chefredakteurin des Wort und Publikations-direktorin von Mediahuis Luxemburg, hat in einem internen Interview erklärt, wie sich die größte Tageszeitung hierzulande in Zukunft aufstellen will: Mehr Meinungsvielfalt, eine stärkere Verbindung zwischen den „Brands“, also den dem Konzern angehörenden Pubikationen Luxembourg Times, Virgule, Télécran und Contacto, Journalismus mit Tiefe und die Erweiterung der Zielgruppe zu jüngeren Generationen. Sie räumte ein, der Konzern habe eventuell etwas zu spät auf den Weg der Digitalisierung gesetzt. In Zukunft soll es in der Folge beim Wort mehr Video- und Podcastcontent geben. sp
Français oder Deutsch
An der Organisation des Sprachunterrichts scheiden sich die Geister – und entflammen sich derzeit wieder Ängste. In den vom liberalen Bildungsminister Claude Meisch geschaffenen europäischen Schulen gibt es mitunter Septième-Schüler/innen, die gänzlich auf Französisch unterrichtet werden. Das finden nicht alle gerecht. Der ADR-Abgeordnete Fred Keup wollte in einer parlamentarischen Anfrage wissen, ob es auch Überlegungen gebe, germanophonen Schüler/innen, die mit Französisch Probleme hätten, entgegen zu kommen. Das sei nicht geplant, antwortet Claude Meisch, denn in den europäischen öffentlichen Schulen gäbe es bereits germanophone Sektionen und im Général sei die Unterrichtssprache in den hohen Klassen eh bereits Deutsch – man könne also unabhängig vom schulischen Niveau dem Französischen aus dem Weg gehen. Auch die Lehrergewerkschaft SEW hatte sich diese Woche um die Sprachenkompe-
tenzen gesorgt: Vor dem Hintergrund einer zusätzlichen Sportstunde, die das Bildungsministerium im Rahmen seiner Kampagne zu mehr Bewegung und weniger Bildschirmzeit einführen wird, müsse dann eine Stunde Französisch oder Deutsch herhalten – und die Sprachkenntnisse würden leiden, so die Gewerkschaft in einem Schreiben. (Foto: sb) sp
Erratum
Im Rahmen des Prozesses von Flavio Becca gegen RTL haben die Richter/innen nicht gesagt, bei der Klage handle es sich um einen Einschüchterungs- oder Drohversuch von seitens Becca mit „injonction de lui conférer un traitement préférentiel“, wie fälschlicherweise im Land des 28. Februar stand. Diese Zitate sind Teil des abschließenden Fazits des Journalisten Eric Ewald, auf das sich die Richter/innen in ihrem Urteil beriefen.