Gericht im Klenge Kueb
Am Dienstag wurde im Hémicycle auf dem Kirchberg das Einheitliche Patentgericht (Unified Patent Court) der EU eingeweiht. Es hat im Klenge Kueb auch seinen Sitz und am gestrigen Donnerstag seine Arbeit aufgenommen. Zur Einweihung hielten Premier Xavier Bettel und Wirtschaftsminister Franz Fayot eine Rede (Foto: Sven Becker).
Die Idee, eine einheitliche Patentgerichtsbarkeit zu schaffen und so den Rechtsschutz im Binnenmarkt zu erhöhen, wurde in der EU viele Jahre lang diskutiert; ein Sitz in Luxemburg, wegen der Nähe zum Gerichtshof der EU, auch. Im Klenge Kueb ist vor allem die zweite Instanz des Patentgerichts tätig. Die erste ist in Kammern in zurzeit 17 EU-Staaten dezentralisiert. Neben Berufungen in grenzüberschreitenden Patentrechtsstreits werden die Richter/innen auf dem Kirchberg sich auch mit Fragen nach der Wirksamkeit des Patentschutzes in der EU zu befassen haben. Für rein nationale Fälle bleiben die nationalen Patentgerichte zuständig.
Bisher haben 17 EU-Staaten das Abkommen über ein Einheitliches Patentgericht ratifiziert und erklärt, seine Entscheidungen anzuerkennen. In weiteren sieben Staaten (Griechenland, Irland, Rumänien, Slowakei, Tschechien, Ungarn und Zypern) steht die Ratifizierung noch aus. Kroatien, Polen und Spanien nehmen an dem Abkommen nicht teil. Für die beiden Instanzen des Gerichts wurden mehr als 80 Richter/innen ausgewählt. Präsidentin des Tribunals erster Instanz ist die Französin Florence Butin, Präsident des Gerichtshofs zweiter Instanz der Deutsche Klaus Grabinksi. Ebenfalls seit dem gestrigen Donnerstag wird das EU-Einheitspatent vergeben. In den Staaten, in denen das Patentabkommen in Kraft ist, bietet es für zehn Jahre Schutz. Die Gebühr von rund 5 000 Euro gilt als günstig. pf
Viel Kerosin lagern
Zum Kostenpunkt von 85,73 Millionen Euro will Bautenminister François Bausch (Grüne ; photo : sb) das Lager für Flugzeugtreibstoff am Findel neu bauen und vergrößern lassen. Weil die existierende Anlage 50 Jahre alt ist und ihre Betriebsgenehmigung von der Gewerbeinspektion ein allerletztes Mal bis Ende März 2024 verlängert wurde, hatte der Regierungsrat am 31. März vereinbart, dass ein schneller Neubau eine „Priorität“ sein müsse.
An dem von Bausch vergangene Woche im Parlament deponierten Gesetzentwurf zur Finanzierung des Projekts fällt allerdings auf, dass die Kapazität zur Lagerung von Kerosin von zurzeit 8 000 auf 30 000 Kubikmeter erhöht werden soll. Der Motivenbericht zum Text informiert, das sei nötig, „pour faire face à d’éventuelles ruptures d’approvisionnement en carburant“. Doch als Nato-Flughafen erhält der Findel Kerosin ausschließlich über eine von Bitburg kommende Nato-Pipeline. Ist die ausgerechnet zu einer Zeit, da die Nato sich beweisen zu müssen meint, besonders unsicher geworden? Und immerhin: Dem Gesetzentwurf ist zu entnehmen, dass die Kosten für den Bau zunächst auf 35 Millionen Euro veranschlagt worden waren, wegen einer „explosion des prix des matières premières et de l’énergie“ aber deutlich nach oben korrigiert werden mussten. Während der Verhandlungen mit den an der Realisierung des Projekts interessierten Firmen könnten sie womöglich noch weiter klettern, wird im Gesetzentwurf angedeutet.
Auf eine Anfrage des Land erklärte eine Sprecherin des Bautenministeriums, die Kapazitätserhöhung sei „in die Zukunft gedacht“. Gleich sechs Tanks zu bauen, sei kostengünstiger, als die Anlage später zu erweitern. Die Maximalkapazität werde voraussichtlich nicht von Anfang an genutzt. Wegen seines Status als Nato-Flughafen benötige der Findel einen separaten Tank für militärische Zwecke. Weitere separate Tanks seien zur Lagerung von Öko-Kerosin (sustainable air fuel) vorgesehen. Ausfälle in der Anlieferung von Treibstoff wiederum müsse man in Betracht ziehen, gerade weil das Kerosinlager am Flughafen ausschließlich über die Nato-Pipeline gespeist wird. Im Juli 2021 war die Versorgung durch die Überschwemmungen in Deutschland unterbrochen worden, im September 2022 durch ein bei Echternach geplatztes Ventil. Das Bautenministerium gehe davon aus, dass derartige Unterbrechungen häufiger werden: Einerseits sei die Pipeline alt, andererseits dürften Überschwemmungen und Erdrutsche wegen des Klimawandels zunehmen. „In solchen Fällen sind wir in der aktuellen Situation immer ganz schnell an der Grenze der Kapazität, vor allem im Sommer und in der Ferienzeit.“ pf
Yuriko, Christian & Kun
Yuriko Backes a réussi là où avait échoué Christian Lindner : Rencontrer Liu Kun. Le ministre des Finances chinois avait annulé en dernière minute (soit deux jours en avance) la rencontre fixée au 10 mai avec son homologue allemand, officiellement pour des « raisons d’agenda ». L’incident diplomatique fut interprété par la presse comme riposte aux critiques récemment formulées par le FDP allemand à l’encontre de Pékin. De tels problèmes ne semblent pas s’être posés avec le DP luxembourgeois. Dans le communiqué officiel, expédié par le ministère des Finances au lendemain de sa mission en Chine (du 21 au 25 mai), on apprend peu sur les discussions entre Backes et Liu. Elles auraient porté « sur les tendances macroéconomiques et les tensions géopolitiques ». Le communiqué note que la ministre luxembourgeoise aurait évoqué « la guerre russe en Ukraine », sans préciser ce que ce point inspira à son homologue chinois. (Les services officiels chinois n’ont pas communiqué sur la rencontre.) Pour le reste, Yuriko Backes souligne que « le dialogue » avec la Chine « reste indispensable ». Dans une interview accordée au Land trois semaines avant sa visite en Chine, la ministre déclarait déjà : « Il ne faut pas qu’il y ait un ‘decoupling’ ; ce serait totalement contre-productif pour tout le monde. » bt
Rubber soul
C’est presque devenu une tradition. Ce mardi, les actionnaires de Socfin ont de nouveau été accueillis par des slogans et bruits de casseroles. Une douzaine de permanents et militants d’ONG s’étaient positionnés à l’entrée de l’Hôtel Parc Belair où a eu lieu annuellement l’AG du groupe exploitant des plantations d’hévéas et de palmiers à huile en Afrique et en Asie. Les « représentants des communautés » (du Cambodge au Libéria) et une douzaine d’ONG voulaient ainsi dénoncer les « self-regulatory practices » de la multinationale, qui ne seraient que « des manœuvres ». Selon Le Quotidien, deux militantes détenant à dessein des actions de Socfin auraient pu lire devant l’AG des extraits d’une lettre rédigée par 80 Camerounaises, riveraines d’une exploitation de la Socapalm, dans laquelle celles-ci font état de leurs critiques et revendications. bt