Ticker du 5 septembre 2025

d'Lëtzebuerger Land du 05.09.2025

Übernahme offiziell

Dass die Echternacher Hightech-Firma Euro-Composites SA von der deutschen Schütz-Gruppe übernommen werden soll, ist seit Anfang dieser Woche nach einer gemeinsamen Presseerklärung beider Unternehmen offiziell (d’Land hatte am 15.8 davon berichtet). Sämtliche rund 1 000 Arbeitsplätze bei Euro-Composites an den drei Standortern Echternach, Bitburg und Culpeper im US-Bundesstaat Virginia bleiben erhalten, die Führung von Euro-Composites auf ihren Posten. Schütz hat angekündigt, die „Marktposition von Euro-Composites in den kommenden Jahren durch gezielte Investitionen in Innovation, Forschung und Entwicklung sowie den Ausbau internationaler Vertriebsstrukturen weiter zu stärken“.

Die Transaktion muss noch vom deutschen Bundeskartellamt genehmigt werden. In erster Linie ist die Übernahme eine Nachfolgelösung für den heute 91-jährigen Gründer von Euro-Composites Rolf Mathias Alter, sich nach mehr als vier Jahrzehnten aus dem aktiven Geschäft zurückzuziehen. Unter ihm wurde Euro-Composites insbesondere zum Lieferanten ultraleichter Innenraum-Verkleidungen aus Verbundwerkstoffen für Eisenbahn-Passagierwaggons und Boeing-Passagierflugzeuge, aber auch Hubschrauber von Airbus und das amerikanische Kampfflugzeug F-35. Im Bereich Komposit-Werkstoffe ist auch Schütz tätig. Lag der Nettoumsatz von Euro-Composites 2023 bei 103 Millionen Euro, betrug er bei Schütz 2,5 Milliarden.

Sollte der neue Eigentümer einen Ausbau am Standort Echternach anstreben, könnte das zu einer Herausforderung werden. Euro-Composites ist hauptsächlich im nationalen Teil der Echternacher Industriezone ansässig, aber der ist voll. Im regionalen Teil, der von einem Gemeindesyndikat verwaltet wird, belege Euro-Composites 1,5 Hektar noch nicht ganz, sagt die Echternacher Bürgermeisterin Carole Hartmann (DP). „Dort könnten sie noch ausbauen.“ Einen weiteren Hektar Fläche habe das Syndikat im Sommer ausgeschrieben. Er könne relativ schnell bezogen werden, es gebe aber viel Nachfrage. Allerdings „hatten wir als Gemeinde keinen direkten Austausch mit Euro-Composites über einen Ausbau“. 

Peter Feist
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