Blod du 30 aout 2024

d'Lëtzebuerger Land du 30.08.2024

„Featherweight“

CSV-Premierminister Luc Friedens Vorschlag an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, seinen Parteikollegen Christophe Hansen zum neuen Luxemburger Kommissar zu ernennen, sorgte diese Woche bei der LSAP für Unmut. Der „Alleingang“ des Premiers spiegele seine „autoritäre Politikauffassung“ wider; Frieden bestehe darauf, „seinen“ Kandidaten zu nominieren, auch wenn dies bedeute, das fragile politische Gleichgewicht in Europa zu gefährden, schrieb die LSAP in einer Mitteilung. Sie hätte sich gewünscht, dass Frieden den Spitzenkandidaten der Europäischen Sozialdemokraten Nicolas Schmit für den Posten nominiert. Der LSAP-Abgeordnete Franz Fayot hatte Christophe Hansen vor einer Woche auf X als „featherweight“ bezeichnet, das Frieden einem „heavyweight commissioner with a strategic portfolio“ wie Schmit vorgezogen habe. Hansen durfte am Montag im RTL Radio reagieren und riet Fayot und der LSAP, „besser virun der eegener Dier ze kieren“ (Foto: Sven Becker). ll

Norbert Becker,

homme d’affaires et administrateur des biens du chef de l’État, a démissionné de son mandat d’administrateur de la Fondation du Grand-Duc Henri et de la Grande-Duchesse Maria Teresa au début du mois d’août. Contacté par le Land, il explique avoir mené à bien sa mission de « consolidation » en marge du retour de l’ancien directeur général de la fondation, Philippe Majerus, vers l’armée. Norbert Becker avait rejoint cet « office social des cas désespérés » (expression utilisée face à Paperjam) en février 2021. L’intéressé dit continuer à apporter son « soutien indéfectible » à la fondation. Que va-t-il advenir d’elle au changement de règne ? Au prochain Grand-Duc de décider, répond Norbert Becker. Ce dernier va-t-il rester administrateur des biens ? Au prochain Grand-Duc de décider, dit-il encore. pso

Temperatur tötet

Zwischen 1991 und 2020 gab es in Europa im jährlichen Durchschnitt 363 809 kältebedingte Todesfälle und 43 729 hitzebedingte. In Luxemburg wurden im gleichen Zeitraum im Jahresschnitt 188 Todesfälle registriert, die im Zusammenhang mit Kälteperioden standen, und es starben 34 Menschen während einer Hitzewelle. Sollte die Erderwärmung auf drei Grad zunehmen, könnte die Zahl der Todesfälle bei Minustemperaturen in Luxemburg aufgrund von Temperaturumbrüchen womöglich auf 352 steigen, während im Sommer bis zu 179 Hitzetote zu erwarten wären. Auf Nachfrage erläuterte das Gesundheitsministerium, dass ein kältebedingter Tod eintreten könne, wenn Menschen sich in ungeheizten Räumen aufhalten und nicht angemessen gekleidet sind. In der Regel sei jedoch die Übersterblichkeit in Kälte- und Hitzeperioden eher auf bestehende chronische Krankheiten zurückzuführen, so das Ministerium. Aktuell bestehen große Unterschiede in den Mortalitätsraten innerhalb Europas. Die Zahl der kältebedingten Todesfälle liegt in Osteuropa zwei bis fünf Mal höher als in Westeuropa. In Südeuropa sind hitzebedingte Todesfälle sechs Mal häufiger als in Nordeuropa. Vor allem Menschen ab 85 Jahren sind von temperaturbedingter Morbidität betroffen. Die Auswertungen und Hochrechnungen sind im Artikel „Temperature-related mortality burden and projected change in 1 368 European regions“ in The Lancet nachzulesen (Foto: Archiv Patrick Galbats). SM

Hühner gestorben

Die DP-Abgeordneten Luc Emering und André Bauler behaupteten in einer parlamentarischen Anfrage an CSV-Umwelt-
minister Serge Wilmes, „Informationen aus dem Sektor der Geflügelzüchter“ zufolge nehme die Sterberate bei Freilandhühnern wegen einer Überbevölkerung an Füchsen und Raben zu. Emering, selber Geflügelzüchter, wollte vom Minister wissen, wie und wo man den Schaden melden kann und wie hoch die Entschädigung ausfällt. Serge Wilmes antwortete, ihm sei keine Statistik bekannt, die eine massive Zunahme der Mortalitätsrate bei Freilandhühnern belegt. Eine Überpopulation von Füchsen und Raben sei ebenfalls nicht nachzuweisen, und dass Raben Hühner attackieren würden, bis dato nicht bekannt. Entschädigungen für durch jagende Füchse getötete Hühner können Geflügelzüchter nicht beantragen: Füchse seien keine geschützte Art, so der Minister. sm

Eine gute Sache

Winken Staatshilfen in großer Höhe und über eine längere Zeit, löst das im Privatsektor Nachdenken über Geschäftsideen aus. So nennt die Handelskammer die Verlängerung des Klimabonus Wunnen eine gute Sache, schreibt in ihrem Gutachten zum Gesetzentwurf von CSV-Umweltminister Serge Wilmes aber, am besten sollten die Zuschüsse für Solarstrom, Heizungsersatz und Wärmedämmung nicht nur an Bürger/innen vergeben, sondern von diesen auch an Firmen übertragen werden können. Die könnten Fotovoltaik oder Wärmepumpen im Leasing anbieten: Der Klimabonus würde mit dem monatlichen Mietpreis verrechnet; dem Interessenten bliebe die Anfangsinvestition erspart.

Weil es um einen interessanten Markt geht, gibt die Handelskammer der Regierung noch mit auf den Weg, für Solarstromanlagen auf keinen Fall eine komplette Vorfinanzierung durch den Staat einzuführen, falls die Interessent/innen sich auch den Eigenanteil nicht leisten können. Der Koalitionsvertrag stellt das≈in Aussicht. Die Handelskammer findet, in diesem Fall geriete der Mechanismus „en concurrence avec les solutions de financement ou de leasing susceptibles d’être proposées sur le marché“. Handwerksbetriebe oder Banken würden sicherlich auch Angebote entwickeln, die „erschwinglich“ sind. pf

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