Auch die Demokratische Partei hatte nicht mehr mit einer Fortsetzung der liberalen Koalition gerechnet, damit, dass sie erstmals in der Geschichte den Premierminister länger als eine Legislaturperiode lang stellen kann. Xavier Bettel hatte sich schon vor den Wahlen in einem Interview der CSV als Außenminister angedient.
Deshalb brauchte das Direktorium der DP am Dienstagabend kaum mehr als eine Stunde, um sowohl das Koalitionsabkommen wie auch die Regierungsmannschaft gutzuheißen. In der traditionellen Notabelnpartei, wo Kongresse Unterhaltungsshows und Kongressdelegierte unbekannt sind, werden solche Fragen im engeren Kreis hinter verschlossenen Türen geklärt.
Parteipräsidentin Corinne Cahen meinte anschließend, dass das Direktorium das Koalitionsabkommen für „ehrgeizig“ gehalten, sich aber gefreut habe, dass viele Vorschläge der DP und der Jungdemokraten darin Eingang gefunden hätten.
Bei der ersten Koalition mit LSAP und Grünen 2013 hatte es noch zwei Enthaltungen im Direktorium gegeben. Charles Goerens war damals der Sitzung sogar ferngeblieben, weil er und einige andere rechte Liberale eine Koalition mit der CSV vorgezogen hätten. Diesmal hatten sie keinen Grund mehr gesehen, „mit der CSV zu reden“. Charles Goerens bedauerte lediglich, dass die Partei das Landwirtschaftsministerium abgegeben habe.